Reisebericht Italien:
Einmal mit dem Auto durch die Toskana
Nachdem ich leicht gebräunt, voller Energie und mit ganz vielen Ideen aus unserem Urlaub zurück in München angekommen bin, sitze ich nun schon seit einiger Zeit daran, um den versprochenen Reisebericht der Toskana für euch zu verfassen.
Wer noch nie das Vergnügen geniessen durfte, zwischen Zypressen und Weinbergen, inmitten von Olivenbäumen und einem süß schmeckenden Vino durch den Norden Italiens zu reisen, sollte dies schnellst möglich nachholen.
Italien ist nicht nur "La Dolce Vita" sondern abgesehen von Pizza und Pasta, Vino und Gelato ein Reiseziel, welches von Deutschland aus, jeder Zeit gut mit dem Auto zu erreichen ist. Das ist vor allem für Familien und Vierbeiner sehr attraktiv.
Nachdem wir leider auch dieses Jahr nicht nach Japan konnten, entschieden wir uns für ein coronasicheres Reiseziel. Da das Auto immer eine gute Alternative ist, packten wir Ende Juni unsere Badesachen und fuhren tatsächlich einfach darauf los. Natürlich machte ich mir, die Struktur und Planung in Person, vorher einige Gedanken und schrieb uns eine kleine Route zusammen.
Allerdings wollte wir uns die Möglichkeiten offen halten, auch länger an einem Ort oder einer Stadt zu bleiben.
Am Sonntagvormittag ging es für uns von München aus, durch Österreich nach Verona.
Die Reiseroute
Da ich schon zwei mal als Kind in der Toskana war, konnte ich mich an einige Sehenswürdigkeiten und besondere Städte erinnern. Wir planten den ersten Stopp in Verona ein, fuhren von da aus nach Lucca, Pisa und Florenz. Bekannt aus Twilight legten wir einen weiteren Halt in Volterra und San Gimignano ein. Von da aus düsten wir weiter und kehrten zwei Tage in einem Ferienhaus zwischen Florenz und Siena ein. Eigentlich war angelacht, dass wir am Freitag die Metropole Sina besuchen. Allerdings wollten wir zwischen all dem Trubel einen Tag pausieren und verbrachten den Tag am Pool. Eine Weitere, aber für uns nicht greifbare Möglichkeiten, wäre ein Zwischenstopp in einer natürlichen Therme. Da wir aber schlussendlich nur 8 Tage hatten, war es für uns etwas zu weit im Süden, wieso wir den Gedanken nicht weiter verfolgten. Am Samstag traten wir den Rückweg an und fuhren zurück nach Bologna. Zwischenzeitlich hätte auch noch in Livorno ein Stopp eingelegt werden können, was uns aber auch zu stressig gewesen wäre. Den letzten Abend verbrachten wir in Trient.
Tipp: Auch wenn die Toskana, nach meiner Beurteilung nur mit dem Auto authentisch ist, muss auf den Autobahnen immer eine Gebühr bezahlt werden und auch das Parken in den Städten ist mit einem Parkschein verbunden. Die Tagessätze liegen hier oft bei 7-25€. Ich finde, dass die großen Strecken trotzdem über die Autobahn angenehmer sind, da es weniger Kurven gibt und schneller das Ziel erreicht wird. Allerdings solltet ihr unbedingt zwischendurch auf der Landstraße fahren, damit ihr in Fabriken, zwischen Olivenbäumen und bei Verlosungen stoppen können. Außerdem sind einige kleine Dörfer auch nur über die engen Verbindungsstrecken zu erreichen.
Zudem gilt in Österreich eine Mautpflicht und die Route über den Brenner wird extra berechnet.
Die Unterkünfte
Im Grunde saßen wir im Auto, legten einen Stopp ein und buchten eine Unterkunft. Ganz spontan und unverbindlich. Auch in Brasilien haben wir das so gehandhabt, da wir dadurch absolut flexibel sein konnten. Gefiel es uns in einer Stadt nicht, fuhren wir weiter. Wollten wir am Abend entspannt durch die Straßen schlendern und ein, zwei Aperitifs trinken, stellten wir das Auto bereits schon am Mittag bei der Unterkunft ab. Meistens konnten wir zur Mittagszeit einchecken und unsere Sachen sicher im Zimmer verstauen. Denn eins solltet ihr bei dieser Art von Reise beachten - abgesehen davon, dass ihr in den Städten einen ziemlich teuren Parkplatz aufsuchen müsst, sind nur Parkhäuser überwacht und gewährleisten eine abgesicherten Stellplatz. Dennoch ist es für uns weiterhin die perfekte Alternative zu einem voll strukturiertem All-Inklusiv-Urlaub, welchem wir schon lange den Rücken gekehrt haben. Zwischen Donnerstag und Samstag gönnen wir uns allerdings eine Ferienunterkunft inmitten von Weinbergen und Olivenbäumen. Diese sollte auch im Vorfeld gebucht werden, da solche Wohnanlagen in der Hochsaison ausgebucht sind.
Ferienunterkünfte in der Toskana
In den Städten haben wir uns oft ein Zimmer, ein B&B oder eine Ferienwohnung außerhalb ausgesucht. Fußläufig war das Stadtzentrum fast immer zu erreichen. Florenz, Siena, Pisa und auch Bologna hat ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, wodurch auch die Tram (das Ticket kostet pro Fahrt zwischen 1€ und 1,50€) eine empfehlenswerte Alternative ist.
Desweiteren nutzten wir bei fast allen Angeboten das regionale Frühstück. Je teurer, desto ausgefallener war es - allerdings solltet ihr wissen, dass die Italiener nicht die besten Frühstücker sind, wieso es meistens süße Gebäcke, Zwieback oder Schokoladencroissants gab.
Ich habe die Zimmer meist direkt über die Booking.com - App gebucht. Da ich unterdessen schon Genius Level 3 erreicht habe, gibt es auch immer wieder coole Angebote, Rabatte und Aktionen.
Die Verpflegung - Das Essen und die toskanischen Delikatessen
Zwischen Pecorino, Bruschetta, Caprese, Fiori di Zucca oder Sciurilli, Prosciutto e Melone, Carpaccio und Vitello Tonato gab es natürlich unendlich viel Pizza, Pasta und Fisch- und Fleischgerichte. In Italien unterscheidet man zwischen Primi und Secondi. Außerdem wird erst immer sehr spät zu Abend gegessen, da es einen Zwischensnack um 15/16 Uhr gibt. Da die Italiener große Genießer sind, ist auf den Tisch häufig eine Falsche Weis/oder Rotwein zu sehen. Ich kümmere mich persönlich im Urlaub immer weniger um die Auswahl der Lokale, wieso wir in der Mittagssonne verschiedene Rezessionen laßen oder uns am Abend in eine der umliegenden Osterei trieben ließen. Inmitten von Baguette und Olivenöl, welches mit Salz abgeschmeckt und mit Balsamico verfeinert wird, versuchten wir unsere Geschmacksnerven auf die verschiedenen Köstlichkeiten zu fokussieren. Da ich auf alle tierischen Produkte verzichte, die Italiener aber diesbezüglich sehr aufmerksam und rücksichtsvoll sind, konnten alle Gerichte individuell abgestimmt und angepasst werden. Ob es das Sandwich am Straßenrand ist, oder ein üppiges Menu auf der Promenade - auf die italenischen Besonderheiten müsst ihr auf keinen Fall verzichten.
Tipp: Am Nachmittag solltet ihr euch einen Americano in einem gut besuchten Cafe holen, da dieser niemals über 2€ kostet. Als Alternative bietet sich auch immer ein Aperitif an. Aperol Spritz darf in Italien, aufgrund der Steuer, nicht mehr als 6€ kosten. Zudem gibt es an jeder Ecke eine Eisdiele, die ihr nicht verpassen dürft. (Unterdessen gibt es auch viele Veganer Alternativen, die das Eis aus Mandel/Kokosnuss oder Hafermilch herstellen)
Tipp: An einem entspannten Abend solltet ihr all eure Lieblingsantipasti im Supermark einkaufen und im Park bei einem Picknick genießen. Fern ab von all dem Tourismus, ist eingelegtes Gemüse, Käse und Schicken, auf Märkten und in Frischetheken, eine günstige und abwechslungsreiche Alternative.
Ausflüge & Aktivitäten
Wer einen Tag am Pool chillen möchtet, sollte die Ferienunterkunft wirklich in Betracht ziehen. Kulturell hat die Toskana in jeder Stadt so viel zu bieten, dass selbst beim dritten Urlaub, nicht alles entdeckt werden konnte. Die historischen und alten Kirchen, Häuser und Stadtteile bieten, selbst beim Hindurchschlendern, einen beeindruckenden Einblick in die Vergangenheit. Im Sommer, wenn die Luft in den Städten steht, ein Windstoß ein kleiner Segen und die Hitze zum Teil erdrückend ist, sind Museen auf der einen Seite eine klimatisierte Alternative, aber leider auch ziemlich überfüllt, was nach Corona möglicherweise überfordernd ist.
Da wir meistens nicht länger als 24h in einer Stadt waren, sind wir durchs Zentrum geschlendert und haben die Plätze und Kirchen von außen betrachtet.
In Pisa haben wir alle Gebäude auch von innen besichtigt. Außerdem sind wir auf den schiefen Turm gestiegen und hatten ein unglaubliches Panoramabild. Einige Attraktionen sind umsonst, manche sind sehr teuer und andere sind gegen eine kleine Spende frei zugänglich. (Wir haben uns in Pisa ein Tagesticket geholt, welches euch wirklich empfehlen kann)
Tipp: Alle Kirchen dürfen nur mit einer Schulterbedeckung besucht werden. Eine dünne Jacke sollte deswegen immer in der Tasche verstaut sein.
Leider haben wir es in diesem Urlaub nicht geschafft, eine Therme zu besuchen. Allerdings war ich in der ein oder anderen bereits vor einigen Jahren und lege es euch dringend ans Herz, einen Tag zur Entspannung einzulegen.
Gambassi Terme
Terme di Petriolo
Thermen von Saturnia
Venturina
Casciana Terme
Montecatini Terme
Tipp: Für alle Weinliebhaber habe ich noch einen ganz besonderen Tipp. Viele Weingüter mit dem Schild vendita diretta bieten eine kostenlose Weinverkostung und einen Verkauf direkt vom Händel an. (Probiert ein Glas des berüchtigten CHIANTI - yummie)
Pisa
Besichtigen | Ausgehen | Adressen |
Piazza dei Miracoli | Bar Mocambo | I Porci Comodi (Sandwiches) |
Torre di Pisa | | Numeroundici |
Duomo | | Osteria dei Cavalieri |
Battistero | | Vineria di Piazza |
Camposanto | | |
Piazza dei Cavalieri | | |
Arno-Ufer | | |
Florenz
(Diese Stadt lässt sich grafisch in drei Teile teilen, in welchen es jede Menge anzuschauen und zu bewundern gibt)
Besichtigen | Ausgehen | Adressen |
Piazza della Signoria | La Terrazza (Roodtop-Bar) | Yellow Bar (frische und haugemachte Pasta) |
Palazzo Vecchio | Santo Stefano al Ponte (Liebhaber der Oper) | Gelateria del Neri |
Gallaria degli Uffizi | Bar San Pancrazio | Café Rivoire |
Basilica santa Croce | Laudato (Ledersandalen in allen Farben) | Mercato Centrale |
Duomo - Battistero | Ditta Marchiani Augusto (Mittelpunkt der Figur Pinocchio) | Obicá Mozzarella Bar |
Santa Maria Novella | | Procacci (Haus des Trüffels) |
Palazzo Pitti | | Trattoria 4 Leoni |
Basilica Santo Spirito | | Trattoria Giovanni |
Piazzale Michelangelo | | Easy Living |
Ponte Vecchio | | |
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Weitere Städtetipps:
Volterra, San Gimignano, Verona, Bologna, Siena, Lucca, Arezzo, Livorno
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