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samtweich

Inside Sophie: The Journal of Living in Qatar #5.



Gemacht

Wie immer sitze ich gerade, mit einem viel zu starken Kaffe, zwischen schwarz umhüllten Körpern, die einen Duft ausstrahlen, die ein ganzes Parfümgeschäft füllen könnten. Es ist eine weitere Woche vergangen und unterdessen bin ich schon länger als ein Monat in diesem Land. Die Temperaturen klettern täglich auf 38 Grad und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 36%. Mir läuft noch immer das Wasser an der Stirn herunter, wenn ich am Vormittag an der Promenade spazieren gehen.

Die Arbeit killt mich, die Kultur und dessen Vorstellung von Erziehung steht im Kontrast zu dem der Westlichen. Täglich stelle ich mir die Frage, ob ich in einer Bildungseinrichtung arbeite oder in einer Erziehungsanstalt. Ausgenommen davon, dass die Kinder absolut fehl erzogen sind, setzt es auch bei den Eltern hin und wieder komplett aus. Unterdessen ignoriere ich manche Nachrichten, denn abgesehen davon, dass auch manche Eltern meinen, ich antworte ihnen um zwei Uhr nachts, sind ihre Anfragen fern ab von jeglicher Realität. Ich freue mich täglich, nach der Arbeit auf meine Sofa zu sitzen und durch mein Handy der Realität zu entfliehen. Oft versuche ich mich am Abend mit Freunden zu treffen. Noch immer bin ich auf der Suche nach ein bisschen Kultur und nach einiger Recherche am Freitag, bin ich tatsächlich auf ein paar Museen gestoßen. Dennoch ist es hier eher üblich, dass man sich nach der Arbeit auf ein paar Dinks trifft. Die Schere zwischen edlen, aber meiner Meinung nach sehr steifen Restaurants und Pups, in denen die Philippiner auf den Tischen tanzen, ist riesig. Am Montag war ich im RedLion, denn Ladynight bedeutet unlimited Drinks, was ich natürlich auskostete. Der Geburtstag am Dienstagabend im Toro Toro war der ganze Kontrast, denn die Tischen waren so groß, das man sich kaum unterhalten konnte und die Stühle waren eher Liegesessel. Doch zum Taco Tuesday muss man gehen. Am Mittwochabend spazierte ich am Jachthafen und rief in der Heimat an. Außerdem hatte ich diese Woche zwei Fortbildungen am Abend, die nach 8 Stunden, nicht auch noch hätten sein müssen.

Donnerstag ist hier Freitag, wieso wir uns fertig machten und in einem Club endeten. Zuvor waren wir auf eine Bootstour eingeladen, denn wir haben jemanden kennengelernt, der seine eigene Jacht hat. Nach einer Stunde Club war ich so genervt, dass ich mich in das Uber setzte und Downtown fuhr. Denn auch wenn ich echt gerne ausgehe, bin ich einfach nicht mehr so der Clubtyp. Mir ist es zu laut, man kann sich nicht unterhalten, die Musik ist eigentlich immer schlecht, die Drinks schmecken nicht und die Typen nerven. Also endetet ich wieder zwischen Thailänderinnen, Europäern und Nationalitäten, die ich nicht einzuordnen wusste. Wir spielten etwas Kicker, unterhielten uns und tranken viel zu viel Bier.

Freitag ist mein Lieblingstag, an dem ich mit meinem Computer und dem Arm, ein neues Cafe ausprobiere, ein bisschen das Internet durchforste und die nächsten Artikel schreibe. Am Abend war ich Essen und entspannte am Nachmittag am Pool.

Auch den Samstag, den zweiten freien Tag der Woche, startete ich mich einem Kaffe und lies mich durch den Tag treiben. Zusammen mit einer Freundin probierten wir ein Museum aus und planten unseren Urlaub.

Auf dem Blog teilte ich mit euch den Modetrend: Schuhschnallen und zeige euch einen weiteren Modetrend Flossing. Schon gesehen?


Gefreut

Ich freue mich schon riesig auf November, wenn ich Ferien habe und mich in den Flieger setzen kann. Das schöne an Doha ist, dass die Distanz zum asiatischen Raum so kurz ist. Ich möchte unbedingt noch ein paar Länder bereisen und durch den Dschungel stapfen. Ich vermisse die Natur, das Grün und die Vielfalt. Tiere deren Namen ich nicht kennen, exotische Früchte und Strände, die so weiß, dass man fast die Muscheln nicht finden kann, möchte ich gerne in den Wintermonaten anfliegen. Eine meiner Freundinnen, die ich ganz am Anfang kennengelernt habe, hat ungefähr die selbe Vorstellung von Urlaub wie ich, wieso wir ziemlich schnell beschlossen haben, dass wir ein paar Wochen gemeinsam auf Tour gehen. Um uns aber erstmal festzulegen (und ich bin mir sehr sicher, dass es die Philippinen werden) und planen zu können, haben wir uns am Samstag einen groben Plan gemacht. Ich werde den Urlaub auch noch mit einem andern Land verknüpfen und schon ganz bald einen Flug buchen. Die Vorfreude ist riesig. :)


Geschockt

Inside Sophie erzählt euch immer, was hier hinter den Fassaden abläuft. Diese Woche haben ich gleich zwei Dinge erfahren, die mich mehr oder weniger fasziniert haben. Ist euch schon einmal aufgefallen, dass die schönen Frauen, die sich hinter riesigen Sonnenbrillen verstecken und wie Geister in gigantischen SUV´s verschwinden, einen Duft versprühen, der auch noch nach Stunden wie Kleber im Raum haften bleibt? Es ist kein Parfüm, sondern die Gewänder werden nach der Reinigung geräuchert und mit verschiedene Duftnuancen versehen. Außerdem werden die weißen Gewändern der Männer oftmals nur einmal getragen und danach weggeschmissen.

Desweitern habe ich erfahren, dass man hier auf MealPlan setzt. Für mich ist es etwas wirklich unglaublich faszinierendes gewesen, als mir das erzählt wurde. Sicherlich ist es nicht unbedingt was Neues, aber für mich unvorstellbar, dass so etwas wirklich viel benutzt wird. Man sucht sich einen Anbieter aus, der 3x täglich Essen + 2x Snacks kocht, vorbereitet und nach Hause liefert. Das Ganze kann außerdem auch an individuelle Bedürfnisse angepasst werden, so dass auch ja der Proteingehalt, der Fettanteil und was weiß ich, im richtigen Verhältnis steht. Der Hintergrund, dass man als Workaholic keine Zeit zum Kochen hat oder als Single oft müde von den gelbsten Gerichten ist, geht mir ein, aber auch die Quataris nutzen diese Angebote.


Getragen


Gekauft


Geplant

Am Dienstagabend bin im Spice-Market, denn da ist Ladys-night. Ausserdem haben wir Tickets für ein Konzert von Jason Derulo am Donnerstag. Go with the Flow - mein Motto momentan, wieso ich tatsächlich etwas spontaner werde. Sicherlich werde ich noch das ein oder andere machen, vielleicht schaue ich nochmal auf den Souqk oder fahre mit dem Boot raus. Und ihr? Bleibt gesund und ich sende die liebsten Grüße nach Hause.

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